Bei Timo Boll, der 1981 in Erbach (Hessen) geboren wurde, handelt es sich um den bislang besten deutschen Tischtennisprofi aller Zeiten, der bereits seit über 15 Jahren zu der absoluten Weltspitze gehört und unter anderem 2018 auf Platz eins der Weltrangliste bei den Herren stand.
Mit gerade einmal vier Jahren fand Timo Boll zu dem Sport, der sein Leben verändern sollte, und wurde als zunächst von seinem Vater trainiert. Im Alter von fünf Jahren trat Boll dann erstmals einem Verein bei und lernte bei der TSV 1875 Höchst die Grundlagen des Tischtennis-Sports.
Nur drei Jahre später wurde Timo Boll vom hessischen Verband erstmals wahrgenommen und in der Folge in einem Trainingszentrum in Pfungstadt gefördert, bevor er später zum Tischtennis-Oberligisten FTG Frankfurt wechselte.
1995 wurde der gerade einmal 14-jährige Timo Boll dann von dem TTV Gönnern unter Vertrag genommen und trug bereits in seiner ersten Saison maßgeblich dazu bei, dass der TTV Gönnern den Aufstieg in Bundesliga feiern sollte. Damit war Boll zusammen mit Frank Klitzsch der bislang jüngste Spieler in der Geschichte der deutschen Tischtennis-Bundesliga.
Nur wenig später feierte Timo Boll dann erste internationale Erfolge, als er 1995 bei der Schüler-EM im niederländischen Den Haag drei Goldmedaillen gewinnen konnte. Von 1996 an startete er dann in der Jugendklasse bei der EM und konnte bei seinem ersten Auftritt auf dieser Bühne sogleich den zweiten Platz für sich verbuchen, dem in den kommenden Jahren sowohl die Goldmedaille im Einzel, Doppel sowie mit der Mannschaft folgen sollten.
Seinen internationalen Durchbruch bei den Herren feierte der Deutsche allerdings im Jahr 2002 bei dem Europe-12-Turnier, welches er als erster Deutscher Tischtennisspieler überhaupt gewinnen konnte.
2002 sicherte sich Boll dann den Weltcup in Jinan, was entscheidend dazu beitrug, dass Boll den Chinesen Ma Lin im Januar 20003 von Position eins der Weltrangliste verdrängen konnte.
2004 litt Boll unter Rückenschmerzen, was auch seine Vorbereitungen zu den Olympischen Spielen beeinträchtigte, aus denen er im Viertelfinale ausschied.
Bis heute konnte Timo Boll in seiner unnachahmlichen Karriere etliche Titel gewinnen, darunter ganze siebenmal Gold bei der Europameisterschaft, zwei World-Cup-Titel sowie bislang ganze sechsmal das Europe-Top-12. Zudem gewann Boll bislang zwölfmal die deutsche Meisterschaft in der Bundesliga.
Timo Boll stand zwischen 2004 und 2016 daneben beständig unter den Top-10 in der Tischtennis Weltrangliste, in der er es im Januar 2003, als erster deutscher Spieler überhaupt, auf Rang eins schaffte. Dieses Kunststück konnte er dann 2018 sogar nochmals wiederholen.
Boll, der Linkshänder ist, gehört in China wohl zu den bekanntesten deutschen Sportlern überhaupt und wird in dem asiatischen Land von den Tischtennis-Fans als Superstar dieses Sports, der in China Nationalsportart ist, angesehen, auch aufgrund seines Siegeswillen, seiner taktischen Fähigkeiten sowie seines stets fairen und freundlichen Auftretens, das er sich trotz der Erfolge in seiner Karriere bis heute bewahren konnte.